====== LF10B: Rümpfe herstellen ====== ===== Kiele aus Holz ===== - wichtigster Teil der unteren Gurtung\\ - nimmt Spanten auf\\ - trägt komplettes Gewicht wenn an Land\\ --> modern kleiner dimensioniert ==== Kielquerschnitte ==== === Balkenkiel === {{::balkenkiel.jpg?80 |}} - höher als breit (stehet hochkant)\\ - hohe Biegefestigkeit\\ - ragt aus Rumpf heraus (schützt Planken bei Grundkontakt)\\ - mehr Kursstabilität \\ \\ \\ \\ \\ \\ \\ \\ === Flachkiel === {{:flachkiel.jpg?200 |}} - breiter als hoch (liegend)\\ - bündige Rumpfunterseite (wendiger & kleiner Lateralplan)\\ - ermöglicht Kielsprung\\ - ermöglicht gestrakten Kiel (mittig breiter z.B. für Schwertschlitz)\\ - geeignet für Speerholz-/ lamellierte Rümpfe \\ \\ \\ \\ \\ === Traditioneller Kiel === {{:kielflosse.jpg?200 |}} - Vergrößerung des Lateralplans\\ - Verbesserung der Kursstabilität\\ - weniger Abdrift\\ - anbringen des Ballastes unter dem Kiel verbessert Stabilität\\ \\ \\ \\ \\ ==== Konstruktion von Sponnung & Kiel ==== {{:sponnungskonstruktion.jpg?400|}} - Hinterholz = 2.1 * d\\ - Sponnungsbreite = 2.0 - 2.5 * d\\ - Abstand Ik Sponnung Bb zu Ik Sponnung Stb = 3 * d\\ ==== Kielhölzer ==== - dauerhaft, fest - Eiche (ggf. Problem mit Kielbolzen), Teak, Kambala ==== Bau einen hölzernen Jollenkiels ==== -Holzauswahl (dauerhaft, trocken, einwandfrei) -MS & Mallkanten anreißen -übermaß bei Kielsprung einplanen -beidseitig an Mallkanten halbe Kielbreite von MS aus Linienriss abtragen -Punkte ausstraken -Sägen -Sponnung aus Spantenriss abtragen (an Enden erst ausarbeiten wenn die Kielplanke eingesetzt wird) ===== Außenhäute ===== ==== Klinker ==== * Planken überlappen dachziegelartig * spanten Tragen weniger als bei Kraweel (größerer Abstand) === Herstellung === * Planken vom Kiel aufwärts (zuerst Kielplanke) * Abnahme der Form mit Ree * Landung = 2 * Plankendicke * **Abdichtung:** * ohne (dichtet durch Quellen) * Baumwollfaden in Nut in Landung * dauerelastische Dichtmittel * Ausschärfung in Bug & Heck (glatter Rumpf) * Planken untereinander vernietet * Abstand 4-8 fache Plankendicke * elastischer als Schrauben (Planken reißen nicht) === Sperrholzklinker === * Sperrholz und Epoxi * weniger oder keine Spanten notwendig * leichter * Landung nicht Notwendig (entstehender Hohlraum mit Epoxi aufgefüllt) * Speerholz arbeitet nicht, immer verfügbar und fester ==== Kraweel ==== * glatte Außenhaut (wiederstand) * trad.: * Planken nicht untereinander verbunden * Nur an Spante befestigt (mehr und dicker) * können leichter undicht werden * reißen weniger * Herstellung * abmallen mit Ree (dünnes Brett) * wird an Stelle der Planke Angebracht * abstand zur anderen Planke mit Speermaß/Messen/Zirkel (meines Erachtens beste Methode) abtragen * übertragen des Ree's auf Holz -> aussägen * nach hobeln der Fläche * anbringen der Planke -> abkrappen des Abstandes Innen und Außen (!!selbe Zirkeleinstellung) * Hobeln der angerissenen Linien * mehrfaches Anpassen * einkleben/bauen * Methoden: * französische (erst jede Zweite Planke dann den Rest, besser wenn Holz noch trocknen wird) * deutsche (von Unten nach Oben, weniger aufwendig) * Doppelte Kraweelbeplankung * zwei verschränkte Plankenlagen * dichter und fester (Möglichkeit einer geteert, geölten Textilschicht zwischen Schichten) * innere Schicht: leichtes, weiches Holz (dicker) * äußere Lage: hartes festes Holz * aufwendig, schwer zu reparieren, Fäulnis zwischen Planke * diagonal Kraweel / Doppeldiagonal (keine Spanten erforderlich) * nicht mehr verwendet ==== Formverleimen ==== * 2 - 6 mm Funier in 100 - 200 mm breiten Streifen (je nach Krümmung) * erste Funierlage 90* zur MS * mit Flüssigem Harz gesättigt (sonst zieht sie Kleber aus Klebefuge * nächsten Lagen 45* zur MS immer verschränkt * angedicktes Harz mit Zahnspachtel auftragen * Fugen mit Harz auffüllen * wenn Heftklammern dann Lein-/ Plastikstreifen zum entfernen * letzte Lage * Längs * dickere Fungiere möglich, da weniger Krümmung als Quer * lackieren vor Umdrehen wenn möglich * Block notwendig -> in Herstellung teurer als Rumpf selbst * geschlossener Block * Für Vakuum (muss stabiler / luftdicht sein) * Leisten auf Mallengerüst werden Luftdicht gesetzt und Verspachtelt oder dicht überfuniert * Lattenblock * Für Einzelbauten, Leisten weniger dicht und nicht untereinander Verbunden * Funier mit Tackernadeln befestigt * Stringerbauweise * nur Mallengerüst notwendig -> Stringer auf Mallengerüst * höhere Stabilität durch Stringer (Leichtere Rümpfe möglich) bei wenig Aufwand * Einbau von Schotten etc. vorher möglich * Nachteile: schwieriger zu Straken, zerklüftete Innenseite (Stringer) * Innere Versteifungen können erst nach Entfernung aus Block eingebaut werden * Aussparung für Kiel und Steven vorher schon möglich * Möglichkeit das Leisten des Blocks gleich Teil des Bootes wird * Einbau von Schotten / Versteifung sofort möglich * gerade bei großen nicht Serienbauten sinnvoll ==== Leistenbauweise ==== * Rumpf mit schmalen, gleichen Leisten "geplankt" Dickenverhältniss zur Breite 1: 1,5-3 * Profile * eckig (hauptsächlich Knickspanter sonst zu große Fugen) * Halbrundleisten (keine Lücken an Außenhaut aber überstände Innen -> müssen geschliffen werden) * gefazt (z.B.: Nut/Feder größte Fügefläche * Materialien * Nadelholz (Langfasrig -> Strakt gut) * Harthölzer * Sperrholzleisten * Schaumleisten * Herstellung: - Block o. Mallengerüst erforderlich - oft Kieloben - egal wo beginnen oft an Deckslinie - konkave Seite oben -> Kleber bleibt drinn - Befestigung der Leiste durch: * Zwingen, Schrauben, Keile, Heftklammern, Dübel * mit Spanngurten nach unten ziehen möglich - Glätten/schleifen - dünnes Glasgewebe überlaminieren bis (150 g/m*2) - Abnehmen vom Gerüst von innen glätten ===== Spanten ===== ==== Allgemein ==== Konstruktionszeichnung für Holz bezieht sich auf AK Außenhaut (Abziehen) ==== gewachsene Spanten ==== * Fertigung aus krumm gewachsenen Hölzern * hohe Festigkeit durch kontinuierliche Faser * erfordert Krummholzlager (sehr aufwendig -> nicht mehr verbreitet außer in trad. Restaurationen) ==== gesägter Spant ==== * Knickspanter * aus mehreren geraden Stücken * oft drei: * Bodenwrange * Auflager * Spantkopf * dicker dimensioniert da Unterbrechung der Faser * Schwerer * Unterart: * Doppelspant: * zwei gesägt Spanten miteinander Verbolzt (versetzte Stöße) * Fester aber noch schwerer ==== gebogener Spant ==== * in Wasserdampf weichgekocht * heiß in bestehende Außenhaut eingebogen und direkt vernietet * flacher Querschnitt fürs Biegen * können auch in Mallengerüst oder über Form gebogen werden * Eiche o. ggf. Esche (biegsamer aber nicht dauerhaft) * abstand ca. 10 * Plankendicke (Hinterkante zu Hinterkante) * Arbeitsablauf: * Markieren Spant an Innenseite AH * Nietlöcher bohren * Spanten dämpfen 1h/Zoll (variiert je nach Dampfdruck) * bei zugstarker Krümmung aufschneiden in neutraler Faser und anschließend lamellieren * Keil zwischen Oberkante und Spant (Überkrümmung)/Leiste zwischen Kiel und Spant (Nüstergat) * Nieten so schnell wie möglich einschlagen später vernieten ==== lamellierte Spant ==== * mehrere Schichten über Form verleimt * brauchte erst geeignete Klebstoffe (Ep) * geringeres Gewicht weil durchgängige Faser * mehr Lagen weniger Rückstellendes Moment * feuchtes Holz als Lamellen trocknen (trocknen schneller) ==== Mallspant ==== * zwei Hälften für einen Spant aufeinander schrauben -> nur einmal bearbeiten * MS, CWL, OK deck anreißen * Mallspanten mit Schwertlatten an Esel und Seenplatten untereinander verbunden ===== Holzarten ===== ====Beständigkeitsklassen==== ^ Klasse ^ Dauer in Jahren ^ | 1 | > 25 | | 2 | 15 - 25 | | 3 | 10 - 15 | | 4 | 5- 10 | | 5 | < 5 | ==== Nadelhölzer ==== ^ ^ **Farbe** | **Eigenschaften** | **Verwendung** | **Dauerhaftigkeitsklasse** | **Sonstiges** | | Tanne | gelbweiß - rötlich | weich, leicht, biegsam | Masten | 4 | | | Fichte | dunkler als Tanne | weich, leicht, biegsam | wenig | 4 | sehr viele Äste | | Kiefer | gelblicher Splint, gelbrot - rotbraun | härter, gleichmäßiger, nicht so elastisch | Außenhaut, Deck, Spieren | 3-4 | splint unbrauchbar | | Lärche | rotbraun, gelber Splint | hart | alles | 3 | bestes Heimisches Nadelholz, hoher Terpentingehalt (dauerhaft) | | Oregon | gelblich, dunkelt rötlich | quellt wenig, astfrei, gerade | Masten, Decks | 3 | quillt wenig | | | hellgelb | sehr Fest, elastisch, leicht | Masten, Spieren | 4 | | ==== Laubhölzer ==== | ^ Farbe ^ Eigenschaften ^ Verwendung ^ Dauerhaftsklassen ^ Sonstiges ^ | Eiche | Kern gelblich - braun, Splint weißgelb (unbrauchbar) dunkelt an Luft stark nach | schwer, fest, biegsam | Alles | 2 | nicht mit Eisen, reißt schnell | | Esche | ähnlich Eiche | zäh, elastisch, quillt wenig | Decksbalken oä. | 5 | rottet sehr schnell, sonst gut | | Rotbuche | gelblich rot- rotbraun | hart, fest, sehr biegsam | - | 5 | nur bei Wechselwitterung unbeständig unter Wasser seht | | Mahagoni | rot - rotbraun, vergraut durch UV | fest, dauerhaft, schwer | alles | 2 | z.B.: Tabasko, Honduras Mahagoni | | Sapeli | ähnlich | lebhafte Maserung | Alles | 3 | Sipo sehr ähnlich (noch fester und Dauerhafter(3)) | | Khaya | rot, orange Heller als Mahagoni | leicht, fest, biegsam, schwindet wenig | Alles | 3 | west Afrika | | Kambala, Iruko | gelblich, dunkelt nach | ölig, fest, ähnlich Eiche, schwer | Decks, aufbauten, außenhaut | 1-2 | Arbeiten und kleben wegen öl schwierig | | Teak | gelblich - schwarzbraun | ölig, resistent, fest | Ideal für Decks, und sonst alles | 1 | nicht verfügbar, schwer zu lackieren oder zu kleben | Statische Regeln Plankenstöße Plankenbreite Laschen Plankenteilungsdiagramm Glasfaser Bauweisen Handauflegeverfahren Vakuumverfahren Vakuuminfusionsverfahren Pre-Peg