lf12b

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
lf12b [11.01.2023 20:30] lennartlf12b [11.01.2023 21:12] (aktuell) lennart
Zeile 1: Zeile 1:
 +====== LF12B: Oberflächen herstellen ======
 +
 +Alle wichtigen Infos stehen immer im Datenblatt !!
 +
 +==== Begriffe ====
 +Homogen:
 +  * Stoffe gleichmäßig flüssig gelöst (nicht unterscheidbar)
 +Heterogen:
 +  * einzelnen Stoffe in Gemisch erkennbar (trennen sich wieder)
 +Emulsion:
 +  * gleichmäßige Mischung zweier nicht ineinander löslichen flüssigen Stoffe (z.B.: Wasser in Öl)
 +Lösung:
 +  * gleichmäßige Zerlegung eines festen Stoffes in feine Teile durch flüssigen Stoff(z.B.: Leimpulver in Wasser)
 +Suspension:
 +  * gleichmäßiges Verteilen eines festen Stoffs in flüssigen (z.B.: Pigmente in Wasser)
 +Sedimentation:
 +  * Stoff neigt dazu sich wieder zu entmischen
 +porös:
 +  * viele enge Hohlräume
 +dicht:
 +  * keine Poren
 +Kapillarität:
 +  * Kapillare (enge Poren) üben Anziehungskraft auf Flüssigkeiten aus (Flüssigkeit steigt in Pore)
 +  * poröse Oberflächen müssen für gute Oberfläche erst getätigt werden
 +Adhäsion:
 +  * Anhaftungskraft ist die Kraft mit der Zwei Stoffe aneinander Haften
 +  * Bei Pigmenten gering -> braucht Bindemittel
 +Benetzbarkeit:
 +  * Adhäsion muss größer als Kohäsion sein
 +  * Oberflächenspannung der Oberfläche möglichst hoch, des Klebers/Lacks möglichst gering (sonst Perlenbildung)
 +gerichtete Reflexion:
 +  * es glänzt
 +  * Lichtstrahlen werden alle gerichtet Reflektiert (einfalls Winkel = Ausfalls Winkel, glatte Oberfläche)
 +gestreute Reflexion:
 +  * matt
 +  * durch raue Oberfläche gestreute Reflextion
 +Komplementärfarben:
 +  * zwei Farben die zusammen ein Grau ergeben
 +  * wirken besonders Unterschiedlich nebeneinander (stehen sich gegenüber in Farbenkreis)
 +Festkörpergehalt:
 +$$ \frac{trockene Lackmasse}{nasse Lackmasse}*100 $$
 +  * gibt Anteil der nach Aushärtung bestehend bleibenden Festkörper an
 +  * normal 40-60%
 +Viskosität:
 +  * hochviskos = dickflüssig
 +  * Messung mit Durchlaufzeit durch DIN-Prüfbecher
 +Reifezeit:
 +  * Zeit von Ansatz (Mischen) bis Verarbeitbarkeitsbeginn
 +Topfzeit:
 +  * Von Ansatz bis Ende Vearbeitungszeit
 +Abbindzeiten:
 +  - Staubtrocken
 +  - grifffest
 +  - schleiftrocken
 +  - durchgehärtet
 +  - stapelfähig
 +  - endfest
 +Lackfilm:
 +  * nasse/trockene Lackschicht
 +Schichtdicke:
 +  * angegeben in μm 
 +  * normal 80 - 120 μm messen mit Filmdickenmesser
 +Filmdickenmesser:\\ 
 +{{::filmdickenmesser.jpg?300|}}
 +
 +
 +==== Arbeitsablauf der Oberflächenbehandlung ====
 +== Reinigung ==
 +  * entfetten
 +  * alte Filme entfernen
 +  * störendes Entfernen
 +== Ausbessern ==
 +  * Reparaturen (Spunde, Ausleisten)
 +  * spachteln
 +== Glätten ==
 +  * schleifen
 +  * ggf. mit dest. Wasser wässern nach Trocknung erneut schleifen
 +== Auftrag ohne Filmbildung ==
 +  * Beizen, Ölen (wird nach einziehen wieder weggewischt)
 +== Auftrag mit Filmbildung ==
 +  * grundieren, lackieren, wachsen, Pulverbeschichten, etc.
 +
 +==== Aufgaben einer Grundierung ====
 +  * Haftgrund (unterschiedliche Untergründe mit z.B. Lack verbinden)
 +  * Sperrgrund (Festigung der oberen Holzzellenschicht und schließen der Poren)
 +  * Isoliergrund (Schutzschicht zw. Holz und Lack z.B.: bei Palisander & Polyesterlack (härtet sonst nicht aus))
 +  * Lichtschutzgrund (Schutz vor Ausgilbung)
 +  * Färbung (Aufhellung)
 +Lack und Grundierung sollten dabei möglichst genau aufeinander abgestimmt sein\\
 +Es besteht die Möglichkeit aus Lack mit Verdünnung "Stammlack"(art Grundierung) herzustellen, dieser dringt tiefer in Holz ein und kann als Grundierung fungieren
 +
 +==== Lösungsmittel ====
 +| Aliphatische Kohlenwasserstoffe | Testbenzin, Terpentinersatz |  Öl- Alkydhatzlacke, Bitumlacke |
 +| Aromatische Kohlenwasserstoffe | Styrol, xylol | Alkydharzlacke, Acryllacke |
 +| Ketone | Aceton | Nitrocelluloselack, Epoxid-/Polyurethanharzlacke |
 +| Alkohole | Ethanol, Butanol | Nitrocelluloselack, Epoxidharzlack |
 +| Terpen-Kohlenwasserstoffe | Terpentin | Öl-/ Alkydharzlacke |
 +| Wasser | | Dispersionsfarben |
 +| Lösemittelgemische | Nitro-, Universal-, Universalverdünnung | |
 +
 +==== Werkzeuge ====
 +| Streichen | Pinsel, Bürste |
 +| Spachteln | Spachtel |
 +| Rollen | Farb-/Lackrolle |
 +| Spritzen | Spritzpistole/Sprühkopf |
 +
 +=== Pinsel ===
 +== Borsten ==
 +Naturborsten:
 +  * Wild-/ Hausschwein
 +Kunststoffborsten:
 +  * gut: China-/ Russische Borsten
 +  * unempfindlich gegen Chemikalien
 +  * abriebfest lange Lebensdauer
 +  * Spitze der Borste kann gespalten sein, weicher
 +
 +== Pinselarten ==
 +Ringpinsel:
 +  * haben Hohlraum in Mitternacht -> weicher
 +Kluppenpinsel
 +Kapselpinsel:
 +  * meistens verwendet
 +Zwingenpinsel
 +
 +== Umgang mit Pinsel ==
 +Vorher:
 +  * durcharbeiten in Anstrichstoff
 +  * wiederholt eintauchen/abstreifen um Restrückstände am Pinsel zu minimieren
 +  * nicht zu tief eintaucehn
 +Während Lackierung:
 +  * gleichmäßig mit Borstenspitzen verteilen
 +  * ausstreichen
 +  * Streichen kann z.B. Grundierung besser als z.B. rollen in Oberfläche einarbeiten (bessere Adhäsion)
 +Nachher:
 +  * wasserverdünnbare Stoffe immer auswaschen
 +  * Lackpinsel am besten Hängend in Verdünnung/geschlossenem Gefäß aufbewahren
 +  * Lackpinsel werden bei guter pflege mit jeder Benutzung besser (Spitzen nutzen ab -> werden dünner/weicher)
 +
 +=== Rollen === 
 +  * schneller als Pinseln
 +  * keine Ansätze / gleichmäßigere Verteilung
 +  * Anstrichmittel dicker als bei Pinseln
 +
 +== Umgang mit Rollen ==
 +  * Rolle vollständig benetzen (sollte gut naß sein)
 +  * abstreifen bis passende Menge in Rolle
 +  * gleichmäßig mit passenden Druck führen
 +  * Richtung regelmäßig Wechseln
 +  * scharfe Kanten vorher mit Pinsel ausarbeiten
 +
 +== Pflege ==
 +  * mit entsprechenden Lösungsmitteln reinigen / auswaschen
 +  * wenn nötig in Verschließbaren Behälter mit Lösungsmittel lagern
 +  * In Vakuumbehälter ungewaschen lange Haltbar
 +
 +=== Spachtelwerkzeuge ===
 +  * aus Stahl, Kunstoff
 +  * nach Nutzung direkt säubern
 +  * können nachgeschliffen werden
 +
 +=== Spritzen ===
 +  * schnelle/gleichmäßiger als andere
 +  * in Massenproduktion/Autolackierung standard
 +
 +== Niederdruck-Spritzgeräte ==
 +  * Druck 0,2 - 0,9 Bar
 +  * fast kein Sprühnebel
 +  * sind Transportabel / meist Elektrisch
 +  * brauchen Luftzufuhkanäle / 10 mal so viel Luft wie Hochdruckgeräte
 +
 +== Hochdruckgeräte ==
 +  * 1 - 6 Bar
 +  * starker Nebel
 +  * PSA nötig
 +
 +== Airless ==
 +  * Druck wird in Stofftank erzeugt -> drückt lack durch Düse
 +  * kleine Düsen / sehr hoher Druc
 +
 +== Systeme bei Druckluftspritzen ==
 +{{::druckluftspritzsysteme.jpg?600|}}
 +
 +== Arbeiten mit Spritzpistole ==
 +  * bedarf richtige Viskosität
 +  * Düsenkopf drehbar (senkrecht, waagerechter, Rundstrahl möglich)
 +  * Vornebeln -> einige Minuten Ablüften, Nachnebeln (weniger Läufer)
 +  * arbeiten im Kreuzgang erste Lage z.b. horizontal zweite dann vertikal
 +  * Bahnen sollten sich immer überlagern
 +  * neben zu sprühenden Objekt anfangen
 +  * Kanten/Ränder zuerst sprühen
 +  * Abstand (um die 20 cm) abhängig von Düse(1,2 - 3 mm)
 +    * zu groß -> viel Nebel
 +    * zu klein -> läufer
 +  * immer senkrecht arbeiten
 +
 +===== Lack =====
 +==== Lackauswahl ====
 +Muss auf Ansprüche an Lack angepasst sein  
 +Ansprüche z.B.:
 +  * mech. Belastung
 +  * UV-SChutz
 +  * Rutschfestigkeit
 +  * chem. Belastung
 +  * Hitze 
 +  * Bewuchs
 +  * Wasserdampf
 +  * Biegung
 +
 +==== Filmfehler ====
 +| Krater | mangelnd Entfettet, zu dünn, falsche Applikationsart |
 +| Gardinen | großflächig zu dick, Lack zu niedrigviskos (flüssig), vorschliff zu fein, zu langsames Lösungsmittel |
 +| Läufer | zu viel Lack an kleiner Stelle, zu stark verdünnt |
 +| Nadelstiche | Staub auf Oberfläche o. in Lack, Holzfasern aufgerichtet |
 +| Rissbildung/Hochziehen | zu feiner Vorschliff, nicht genug UV-Schutz, zu viel Bewegung in Bauteil |
 +| Grauschleier | zu viel Feuchtigkeit |
 +| Blasen | Reifezeit nicht eingehalten, Zugluft, starke Temperaturschwankung, zu dick, Untergrund nicht ausreichend ausgehärtet |
 +| Kantenflucht | nicht ausreichend geschliffen |